Ja, Herr, da stehe ich. In Bethlehem. In deiner Stadt im Haus des Gebetes und schaue dich an:
Deine Größe in deiner Winzigkeit. Deinen Reichtum in deiner Armut.
Dein Licht in deiner Nacht. Deinen Thron in deiner Krippe.
Deinen Tod in deiner Geburt. Dich, Herr, in diesem Kind.
Und ich schaue dich an:
Wie du dich freust. Wie du liebst. Wie du dich mir entgegenstreckst.
Wie du mich ansiehst.
Und da - getroffen von deinem Blick –
Schaue ich weg. Schaue ich um mich. Schaue ich hinter mich.
Schaue ich in mich hinein und sehe:
ungeborenes Leben!
Es schreit nach Geburt. Es schreit nach Erweckung
Es schreit nach Auferstehung. Es schreit nach Licht und nach Leben.
Du, Herr, rufst, was nicht ist, dass es sei –
Du schaffst Neues. Du nimmst mich in deine Hände.
Du gibst mir einen Namen – deinen Namen –
Einen neuen Namen, den nur du kennst und ich.
So schließt du dich mir auf, so machst du mich zu deiner Krippe,
so darf ich dein Haus sein, dein Bethlehem, dein Tempel:
„So lass mich doch dein Kripplein sein, komme, komm und lege bei mir ein, dich und all deine Freuden.“
Sr. Ruth Meili CCR, Communität Casteller Ring (leicht gekürzt)